Marion war meine Exfrau. Sie lebte von 15.10.1954-29.07.2013.
Sie war Kölnerin und ist ihr Leben lang in Köln wohnen geblieben. Sie hatte bereits über 25 Jahre bei Pfeiffer und Langen, Kölner Zucker also, treu gearbeitet im Vertrieb und war Leiterin der Debitoren vom Kölner Zucker. Sie unterschreib des Öfteren täglich 7-stellige Summen mit meinem Nachnamen über 10 Jahre.
Wir lernten uns über eine Anzeige, die sie aufgegeben hatte in der Kölner Stadtrevue, kennen. Dazu brauchten wir einen Anlauf von 3 Wochen und trafen uns dann an ihrem letzten Urlaubstag nachts gegen 1.00 Uhr vor ihren Tür. Ihre Rauhhaardackelin Sunny hatte mich sofort adoptiert und kam auf mich zugelaufen...
Wir kamen zusammen an diesem Tag und einen Tag später fragte sie mich, ob ich sie heiraten wolle. Es ging zwar sehr schnell, aber ich war seinerzeit auch immer kurzentschlossen und so machten wir Nägel mit Köpfen, waren 9 Monate verlobt und zogen zusammen, bevor wir heirateten. Sie war einverstanden, dass wir umziehen wollten von Weidenpesch nach Sülz und dass ich schwanger werden wollte.
Wir waren vom 06.05.2003 bis 15.06.2015 verheiratet.
Es war eine sehr turbulente Ehe, die mich viel gelehrt hat.
Vielleicht werde ich dazu noch mehr schreiben. Ich habe erst heute Abend von ihrem Tod erfahren durch Googlen, da wir sonst keinen Kontakt mehr hatten.
Jeannette Hollmann für Marion Hollmann Liebe Marion, mit Bestürzung habe ich erst soeben von Deinem Tod erfahren. Noch oft musste ich an uns und unsere Ehe zurückdenken. Ich danke Dir für die Erfahrung, die ich dazu machen dürfte und möchte Dir eine Kerze hier widmen in allen Ehren. R.I.P. Deine Exfrau
Unter anderem habe ich mit meiner Verpartnerung ein Zeichen setzen wollen. Es freut mich, dass wir nun den Kampf gegen Diskriminierung gewonnen haben und gleichgestellt sind bezgl. der Ehe mit Heteros.
Der Kölner Zucker hatte uns ein Betriebsfest gesponsort, worauf wir jedoch verzichteten, da wir lieber Flitterwochen in Griechenland von dem Geld machen wollten.
Bei unserer Hochzeit wurden wir vom WDR gefilmt und ausgestrahlt samstagsabends in einer Talkshow mit Ingrid Steeger, bei der es um das Thema "Verehelichung/Verpartnerung ~ Was hält länger?" ging...
Unsere Ehe dauerte ganze 2 Jahre. Ich war zu freiheitsliebend. Und sie zu konservativ.
Der Scheidungsprozess dauerte 1,5 Jahre, da sie nicht locker liess und darauf beharrte, dass frau nach dem Schuldprinzip geschieden wird, wie es früher üblich war.... Es waren 1,5 sehr anstrengende Jahre, an die ich nicht gerne erinnert werde. ich verzichtete auf Unterhaltsgeld, was ich ohne Weiteres auf Anraten meiner Rechtsanwältin hätte einklagen können... ich war vorher ohne ihr Geld zurechtgekommen und wollte auch danch frei sein von ihr.
Mein Bedürfnis, Mutter zu werden, hatte sich dann auch von selbst erledigt. Sie wäre einverstanden gewesen, was mit ein Grund war, zu heiraten, da ich nicht alleinerziehend sein wollte und Zeit fürs Kind haben wollte.
Aber: Erstens kommt es anders und Zweitens als man/frau denkt.